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Das Leben der Wildschweine

Das Wildschwein ist die Stammform unseres Hausschweins. Es lebt in weiten Teilen Eurasiens (in Europa außer Island, britische Inseln, Nordeuropa). Die kräftigen, gedrungenen wirkenden Borstentiere tragen ein dichtes graues bis schwarzes Fell. Sie erreichen Körperlängen von bis 1,80m und Schulterhöhen von einem Meter. Im Gegensatz zum kurzen Ringelschwanz des Hausschweins tragen die wilden Verwandten einen 15 bis 25 cm langen Schwanz. Die Keiler  (Männchen) bringen 100 bis 150 kg auf die Waage und sind an den kräftigen, gebogenen Eckzähnen (Hauer) erkennbar. Diese nutzen sie auch zur Verteidigung oder zum Graben.

Wildschweine haben ein schlechtes Sehvermögen, können aber sehr gut riechen und hören. Auch Hausschweinen ist der gute Geruchssinn noch zu Eigen. So dienen sie in machen Ländern als ideale Trüffelsucher oder finden sogar Einsatz als Drogenschweine.

Suhlen im Schlamm

Das beliebte Suhlen im Schlamm dient der Körperpflege. Der eingetrocknete Schlamm wird später samt lästigen Parasiten an einem Baum abgerieben. Dem Haus- und Wildschwein wird also nur übel nachgeredet, wenn man sie wegen eines Schlammbades als "Dreckschwein" diffamieren würde. Der bevorzugte Lebensraum sind feuchte Laub- und Mischwälder mit dichtem Unterwuchs. Die Paarhufer sind aber anspruchslos und nutzen auch offenere Landschaften, solange sie genug Deckung finden können und machen auch vor menschlichen Siedlungen nicht halt.

Zusammenleben

Die Bachen und ihre Jungtiere leben in Rotten. Der Clan, in dem eine feste Rangordnung herrscht, wird von einem erfahrenen Alttier, der Leitbache, geführt. Die männlichen Tiere verlassen nach ca. anderthalb Jahren den Familienverband und leben fortan als Einzelgänger. Sie stoßen erst zur Paarungszeit wieder zu den Rotten. Die Wildschweine verständigen sich untereinander mit Grunzlauten, Quieken oder Schnaufen. Die Schwarzkittel sind Allesfresser. Sie verspeisen Tiere, Aas und hauptsächlich pflanzliche Nahrung wie Gräser, Kräuter, Früchte, Pilze, Eicheln und Bucheckern.

Mit ihrem kräftigen Rüssel wühlen sie im Erdboden nach tierischer Nahrung wie Insektenlarven, Würmern und Kleinnagern oder unterirdischen Pflanzenteilen. Im Wald richtet die Wühltätigkeit keinen besonderen Schaden an, da sie den Boden lockern und durchlüften und (Forst-)Schadinsekten vertilgen.

Verhalten

In freier Natur sind Wildschweine durch Bejagung vornehmlich nachtaktiv geworden. Tagsüber ruhen die Schweine im Unterholz und gehen erst mit Anbruch der Dämmerung auf Nahrungssuche. Im Tierpark geht die Rotte am Tage ihren Aktivitäten nach. Die Paarungszeit ist zwischen November und Januar. Nach einer Tragzeit von vier Monaten werden 4 bis 10 Junge geboren. Die Bache legt dazu ein "Nest" an, welches mit Gras ausgepolstert ist (Kessel).

Eine Sau, welche Jungtiere mit sich führt, greift auch Menschen an, wenn sie eine Bedrohung für die Kleinen befürchtet. Im Normalfall bekommt man die scheuen Tiere aber kaum zu Gesicht. Die Frischlinge werden drei bis vier Monate gesäugt. Der Nachwuchs trägt das charakteristische hellbraune Fell mit den dunklen Längsstreifen.

Fortpflanzung

Die Sauen können das ganze Jahr über trächtig werden, was aber im Normalfall durch das soziale Gefüge in der Rotte verhindert wird. Das gleichzeitige Führen je eines Frühjahrs- und Herbstwurfes durch dieselbe Bache eine ausgesprochene Rarität. Viele Bachen bekämen gar keinen Nachwuchs und viele Frischlinge überleben die ersten 9 Monate nicht, so dass der Aufzuchterfolg nur bei etwa 2 Jungtieren/ Bache und Jahr liegt.